Ein Beutel für alle Etappen

Liebe Ossiloper,

im Sommer kam Herr Lippold, ein Lehrer einer Logistik-Klasse (Fachlagerist/in) der Berufsbildenden Schulen I in Emden, auf mich zu und wollte mir ein Projekt vorstellen, das er mit seinen Schülern entworfen hat und ein Problem lösen kann, welches jeder Ossiloper schon kennengelernt hat.
Man ist früh mit dem Bus angereist, der Bus ist nach kurzem Stopp mit den Wechseltextilien zum Ziel gefahren, aber es regnet und/oder ist kalt. Bis zum Start sind es noch über 45 Minuten. Was tun?
In Mode sind da funktionell aufbereitete Müllsäcke, die man bis kurz vorm Start überstreift, um nicht auszukühlen, die aber dann bergeweise auf dem Startgelände zurückbleiben. „Überflüssiger Plastikmüll“ sagen Tilo Lippold (der beim Ossiloop 2019 -seiner ersten Teilnahme- auch gefroren hat) und seine Schüler und verweisen auf ihre Idee.
Ihr Konzept sieht vor, dass jeder Läufer, der sich von dieser Problematik angesprochen fühlt, mit der Anmeldung oder bei uns im Laden einen Kleiderbeutel erwirbt (7,–), der über alle Etappen genutzt werden kann und diesen mit zum Start bringt. In das kleine Extrafach außen steckt man einen Zettel mit Namen, Startnummer und einem kleinen Symbol, in den Beutel kommen die Sachen, die man in dem Zeitfenster Busausstieg-Start noch braucht und im Ziel direkt wieder überziehen möchte, ohne extra zum Bus laufen zu müssen. Wichtig: Nur Kleidung! Keine Wertgegenstände, Flüssigkeiten, scharfkantige Gegenstände etc.!
Die verschiedenfarbigen Kisten für diese Beutel werden derzeit von der Ostfriesischen Beschäftigungs- und Wohnstätten GmbH (OBW) eigens für dieses Schülerprojekt erstellt und gesponsort. Diese stehen, je nach Strecke, rechts und links zwischen Startbox und Startlinie. Der Beutel muss, je nach Farbe des Symbols [z.B. rotes Dreieck], in die Kiste mit dieser Farbe [am Beispiel: rote Kiste] geworfen werden. Je nach Nachfrage, gibt es bis zu sechs Farben.
Sie werden von den Schülern der BBS I Emden (ca. 25 werden an der Umsetzung mitarbeiten) eingesammelt, systematisch sortiert und zu LKWs gebracht, die die Beutel möglichst schnell zum Ziel transportieren. Die LKWs, mit denen die Spedition Nanno Janssen dieses Schülerprojekt unterstützt, sollen an einem strategisch günstigen Ort -mit Vorrang- hinterm Ziel stehen. Die Ausgabe soll an Stationen erfolgen, die erneut der Farbe des Symboles [hier: „rote Ausgabestelle“] entsprechen. Bei Ortsterminen werden wir die genauen Standorte festlegen.
Wir haben uns über diesen Vorschlag sehr gefreut und arbeiten gemeinsam an der praktischen Umsetzung dieser Idee. Alle Beteiligten erhoffen sich eine Verbesserung der Situation vor dem Start und werden alles daransetzen, dass der erwartete Nutzen eintritt.

Bild: Torsten Kollmer